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Hauptverband - "NEU" - Diktat der Wirtschaft

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ZAHLENSPIELE

- Neus Buch: Zahlenspiele in der Medizin
- Sozialministerium: Kein Interesse an billiger Pflege?
- Pharmaindustrie: "gesunden" Gewinne
- Ärztliche Diagnose: Krankenakssen werden geneppt

Zahlenspiele in der Medizin

Am 20. April fand in der Wiener Hauptbibliothek eine interessante Diskussion über die Rolle und die Interessen der Medizin statt.
Claudia Wild (Direktorin des Ludwig Boltzmann Instituts für Health Technology Assessment), und Brigitte Piso (Ressortleiterin am Ludwig Boltzmann Inst. f. Health Technology Assessment), haben das gleichnamige Buch geschrieben. Inhalt: Wie die Medizin mit Zahlen jongliert und damit gute Geschäfte macht: Mit der Angst steigt der Glaube an die Allmacht der Medizin und mit ihm die Umsätze. Die AutorInnen analysieren unterschiedliche Beispiele, die uns alle betreffen: Operationsmethoden, die von den Spitälern und Krankenkassen bezahlt werden, obwohl die Studienlage noch recht „dünn“ ist; Vorsorgeuntersuchungen, deren Nutzen umstritten ist, die aber nichtsdestotrotz großflächig eingesetzt werden; negative Studienergebnisse, die nicht publiziert werden, und positive, die dank massiver PR breite Öffentlichkeit finden. Nicht alles, was von der Medizinindustrie als Fortschritt präsentiert wird, ist auch einer. Jüngste Beispiele waren die so genannte „Schweinegrippe“ und davor die „Vogelgrippe“ oder „SARS“.
Claudia Wild, Brigitte Piso (Hrsg.): Zahlenspiele in der Medizin. Eine kritische Analyse
http://www.buechereien.wien.at/de/programm/veranstaltungskalender/627
Ev. Abb. BUCH - siehe eigene Datei



Sozialministerium - Kein Interesse an billigerer Pflege?

Im Zusammenhang mit der Pflegemisere sagte zuletzt der nunmehr von Sozialminister Hundsdorfer geschasste Ombudsmann, Werner Vogt, im „Profil“, dass das an die Wand malen von z.B. 800.000 Pflegenotständen bewusst erzeugt wird, um ökonomische Interessen zu befriedigen. Es gäbe auch billigere und schnell umzusetzende Möglichkeiten in diesem Bereich, die im Zuge seiner Tätigkeit als Pflegeombudsmann in Pilotprojekten erfolgreich und zur Zufriedenheit der Beteiligten getestet wurden. Lapidarer Kommentar von Vogt zum Ende seiner Tätigkeit unter Sozialminister Hundstorfer: der habe kein Interesse mehr daran gehabt.
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Pharmaindustrie - Gesunde Wirtschaft

Dass “Gesundheitsreformen” her müssen, das wird überall diskutiert und gar nicht mehr in Frage gestellt. Vor allem dann, wenn damit die Propaganda einher geht, dass wir uns das Gesundheitssystem nicht mehr leisten können. Damit wir uns das Gesundheitssysten leisten können, sollen wir uns die Pharmaindustrie leisten. Das heißt bei uns wie in den USA, wo ja gerade die Gesundheitsreform aller Zeiten durchgegangen sein soll, dass an den Profiten der Pillendreherbranche nicht gerüttelt werden darf. In Österreich werden trotz aller Geldnöte die Pharmakonzerne mit Samthandschuhen angefasst. In den USA ist die Pharmaindustrie so “arm”, dass sie sich folgendes leisten kann: “In den ersten sechs Monaten des Jahres 2009 hat die Pharmaindustrie rund 609.000 US-Dollar täglich zur Beeinflussung der Gesetzgeber aufgewendet” (TIME, 2.11.09).


Ärztliche Diagnose - Krankenkassen werden geneppt

Was Beschäftigte und BetriebsrätInnen der Krankenkassen oder die Plattform proSV schon immer sagten, kommt jetzt ans Tageslicht einer breiteren Öffentlichkeit: weil die Ärzte um ihre Honorarerhöhungen bangen, rücken auch sie mit der Wahrheit heraus: Der Staat plündert die Kassen für's Budget, und das seit der schwarz-blauen Regierung. So wurde allen neun Gebietskrankenkassen gesamt für Leistungen, für die sie nicht zuständig sind (Wochengeld, Arbeitslosenkrankengeld, Rezeptgebühr-Obergrenze), allein im Jahr 2009 180,4 Millionen Euro (!) verrechnet. (Presse, 16.4.10).



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