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Hauptverband - "NEU" - Diktat der Wirtschaft

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Armut macht krank

Wien (5.6.07): Der österreichische Dachverband zur Armutsbekämpfung - die "Armutskonferenz" - schlagt Alarm aufgrund neuer Zahlen der Statistik Austria: Armut macht krank.

Jene Bevölkerung, die unter der Armutsgrenze lebt, weist dreimal schlechteren Gesundheitszustand auf (11%) als hohe Einkommen (4%). Armutskonferenz fordert E-card für SozialhilfeempfängerInnen und soziale Indikatoren für die österr. Gesundheitsstrategie.

Fragt man nach den Bildungsabschlüssen, sind PflichtschulabsolventInnen doppelt so oft von chronischer Krankheit betroffen (21%) wie Personen mit Maturaabschluß (11%). Nach der beruflichen Stellung bezeichnen 90% mit höheren bzw. führenden Tätigkeiten ihren Gesindheitszustand als "gut", während es bei Hilfsarbeitern nur 76% sind." so Sozialexperte Martin Schenk von der Armutskonferenz: "Armut kann ihre Gesundheit gefährden."

100.000 Menschen ohne Sozialversicherung
"100 000 Menschen sind noch immer ohne Krankenversicherung, 20 000 Menschen in Sozialhilfe haben noch immer keine e-card. Seit 2 Jahren sind mögliche Lösungen im Bund-Länder Dschungel verschollen.", fordert Schenk die Verantwortlichen zum Handeln auf.

"Und im Gesundheitsbericht des Ministeriums kommen sozioökonomische Analysen und Strategien nicht vor. In der Gesundheitsförderung gibt es bis jetzt keine Ziele zur Verringerung des hohen Krankheitsrisikos Ärmerer.", kritisert Schenk. "In der Gesundheitspolitik und Prävention muss mehr Augenmerk auf die sozialen Lebensbedingungen gelegt werden.

Einen Teil der Energie, die in den Anti-Raucher-Kampagnen gebunden ist, wäre jedenfalls auch gut investiert in Maßnahmen gegen die steigende Zahl der working poor, der wachsenden Einkommensschere oder der Reduzierung der hohen „sozialen Vererbung“ im Bildungssystem."

Vier Faktoren
Es sind vier Faktoren lt. Armutskonferenz, die zum hohen Krankheitsrisiko Armutsbetroffener führen:
1. Unterschiede in den gesundheitlichen Belastungen,
2. Unterschiede in den Bewältigungsressourcen und Erholungsmöglichkeiten,
3. Unterschiede in der gesundheitlichen Versorgung und
4. Unterschiede im Gesundheits- und Krankheitsverhalten.

Quelle Daten: Statistik Austria (2007): Einkommen, Armut und Lebensbedingungen

aus: Glocalist



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