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Hauptverband - "NEU" - Diktat der Wirtschaft

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KRANKE GESCHÄFTE mit unserer Gesundheit

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Martin Rümmele: Kranke Geschäfte mit unserer Gesundheit, Symptome, Diagnosen und Nebenwirkungen der Gesundheitsreformen, NP Buchverlag, St. Pölten - Wien - Linz 2005; 222 Seiten, Euro 19,90

Bestellungen auch bei: proSV@akis.at oder Tel.: 0650 830 7 830

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Rümmele legt dar, dass Europas Gesundheitssysteme auf dem Weg zu amerikanischen Verhältnissen sind. Der Staat zieht sich zunehmend aus der Versorgung zurück, gleichzeitig besetzen zunehmend Privatunternehmen Schlüsselpositionen im Gesundheitswesen. Wer es sich leisten kann, bekommt weiterhin eine umfassende Versorgung. Andere müssen warten. Soll der aus früheren Tagen bekannte Spruch: "lieber reich und gesund als arm und krank" wieder Wirklichkeit werden, fragt der Autor.

Überall zieht sich die öffentliche Hand aus der Versorgung zurück. Leistungen werden gekürzt, Selbstbehalte erhöht, Krankenhäuser geschlossen oder privatisiert. Die entstehenden Lücken nutzen Privatunternehmen.

Gleichzeitig steigen Selbstbehalte für die Patienten und mit ihnen die Marktanteile privater Zusatzversicherungen. Hier stellt sich die Frage: Warum erhöhen die Krankenkassen ihre Selbstbehalte und reduzieren dennoch ihre Leistungen? Welche Auswirkungen hat das auf die Patienten?

Medizin wird wieder zur Zwei-Klassen-Medizin, oder - wie der Autor sagt - zur "Sozialhilfe für Reiche".

Rümmele räumt auch mit dem Märchen von der "Kostenexplosion im Gesundheitswesen" auf. Der Anteil am Bruttoinlandsprodukt stieg in Österreich seit 1970 von 5,3 Prozent auf 7,3 Prozent im Jahr 2001. Ähnlich verhielt es sich mit den Beitragssätzen. So lag etwa der Beitragssatz für Arbeiter 1970 bei 7,3 Prozent. Nach einigem Auf und Ab liegt er heute bei 7,4 Prozent. Im gleichen Zeitraum wuchs die Wirtschaft in Österreich aber um mehr als 80 Prozent!

Wenn aber die Leistungen des Systems einerseits und die Gesamtwirtschaft andererseits stark wachsen, die Beiträge der Sozialversicherungen aber aufgrund niedrigerer Beschäftigtenzahlen und Einkommenssteigerungen nicht mithalten, kommt es zum vielzitierten Defizit! Es gibt aber keine Ausgabenexplosion, sondern eine Einnahmenerosion, weist Rümmele nach. Deshalb werden vom Autor auch die Finanazierungsalternativen wie Wertschöpfungsbesteuerung und Bürgerversicherung dargestellt.

Martin Rümmele: Kranke Geschäfte mit unserer Gesundheit, Symptome, Diagnosen und Nebenwirkungen der Gesundheitsreformen, NP Buchverlag, St. Pölten - Wien - Linz 2005; 222 Seiten, Euro 19,90

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