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Hauptverband - "NEU" - Diktat der Wirtschaft

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ÖGB, SPÖ und die Reform ...

Nicht, dass es nicht genug zur Gesundheitspoltik in diesem Land zu agen gäbe. Aber aus aktuellen Anlass wollen auch wir zu Fragen der ÖGB-Reform Stellungnahmen und Diskussionen bringen. Wir laden alle dazu ein mitzumachen.

ES REICHT!

Gewerkschafter sollen laut Gusenbauer nicht mehr ins Parlament. Gusenbauer ist auf den Spuren von Thacher, Blair und Schröder zum Nutzen der Konservativen und Unternehmer.

Als hätte der Bawag-Skandal und die ÖGB-Machenschaften nicht genügt, übt sich jetzt auch noch Gusenbauer als „starker Mann“. Als ob nicht schon die Korruption der Bawag- und ÖGB-Bonzen reichen würde, die die Unternehmerbosse genüsslich auswalzen, um von ihren eigenen kapitalistischen Ausbeutermethoden und Korruptionen abzulenken, die die Menschen täglich massenhaft Arbeit, Gesundheit und Einkommen kosten. Nein, da stößt Gusenbauer letztlich ins gleiche Horn wie die Unternehmer und Unternehmerparteien, wie Blaue, Orange und auch so manche gewerkschaftsfeindliche Grüne.

Wenn das österreichische Parlament – wie bei Sonntagsreden von allen immer behauptet wird – tatsächlich der Ort ist, wo alle gesellschaftlichen Gruppen vertreten sein sollen, dann darf das nicht nur für Unternehmer, Wirtschafts- Ärzte-, Notariatskämmerer, Bauern- und sonstige Bündler gelten, sondern muss das auch für Gewerkschafter gelten. Wenn Gusenbauer das nicht mehr haben will, dann schlägt er – gewollt oder ungewollt – in die gleiche Kerbe wie die anderen Gewerkschaftshasser, die scheinheilig die ÖGB/Bawag-Korruption anprangern, aber in Wirklichkeit jegliche Arbeitnehmervertretung auslöschen wollen, vor allem eine bessere und kämpferische gar nicht erst aufkommen lassen wollen. Hofft Gusenbauer durch seinen Vorstoß auf ihm freundlicher gesonnene Medien und darauf, als Juniorpartner in einer „Großen Koalition“ geduldet zu werden, wenn er jetzt die Drecksarbeit für die Unternehmer und für Schüssel macht und gegen die Gewerkschaft als solches auftritt? Denn das tut er! Er will ja nicht nur die jetzigen, sondern auch künfttige Repräsentanten der Gewerkschaft nicht mehr im Parlament haben. Das ist „Demokratie“ nach Geschmack des Kapitals. Aber vielleicht will Gusenbauer nach Ende seiner Karriere auch – wie Schröder – hochdotiert Unterschlupf finden?

Wer solche Aussagen tätigt, muss wissen was er sagt und wie es wirkt. Gusenbauer wird allgemein, auch vom politischen Gegner zugute gehalten, dass er „blitzgescheit“ ist. Na bitte. Dann wird er doch nicht gerade bei seinen Aussagen zur Gewerkschaft geistig umnachtet gewesen sein. Wer so redet und glaubt, dadurch die korrupten bzw. die angeschlagenen ÖGB-Spitzen zu einem Umdenken zu bringen, ist auf dem Holzweg. Da braucht es Widerstand von unten. Aber das will auch Gusenbauer nicht, der bloß hofft, so ein Kreuzerl für die SPÖ auf dem Wahlzettel zu bekommen. – vielleicht sogar von ÖVP- und FPÖ/BZÖ-Wählern. Angefressen genug sind ja die SPÖ-Wähler schon viele werden gar ncht mehr zur Wahl gehen, mag sich da der SPÖ-Vorsitzende von Wahlexperten vorrechnen lassen. Auch Gusenbauer verkauft für die Hoffnung auf einen kurzfristigen (Stimmen)Gewinn aus dem anderem Lager die eigenen Stammwähler. Auch eine Spekulation. Wenn auch nicht mit Geld, aber mit einem noch höhren Gut – dem Vertrauen der Menschen, mit der Glaubwürdigkeit. ÖGB- und SPÖ-Spitzen haben sich also im Kern gegenseitig nicht viel vorzuwerfen. Jeder sucht bloß seinen Vorteil und nicht die Interessenvertretung der Mitglieder bzw. Wähler. Und das haben dann wiederum ÖGB- und SPÖ-Spitzen mit den Spitzen der anderen Parteien und Interessenvertretungen in Österreich gemein

Konsequenzen ziehen!

Auch wir sind absolut dagegen, dass korrupte ÖGB-Bonzen aus der ersten oder zweiten Reihe sich herausnehmen, für die ArbeitnehmerInnen zu sprechen. Wir fordern die gesamte ÖGB-Spitze auf, zurückzutreten.

Denn das gesamte ÖGB-Präsidium hat von dem Bawag-Machinationen im Prinzip gewusst und es – zumindest – geduldet. Einige wiederum haben es bewusst betrieben. Wenn ÖGB-Chef Hundsdorfer jetzt sagt, der ÖGB müsse in Zukunft eine „Mitgliedergewerkschaft“ werden, dann ist das zwar richtig zeigt gleichzeitig aber, dass dies der ÖGB die ganzen Jahre nicht war. Da ist anzusetzen, aber auch mit ehrlichen und engagierten Menschen. Nicht mit Menschen, die sich rechtfetigen, dass sie zu ihren 11.000 Euro monatlich noch 5.000 haben, oder die meinen, dass 4.500 Euro im Monat auch nicht zuviel ist.

Es geht auch anders – wir da unten

Wie wär’s mit einer „Deckelung“? Das ist ja heute modern, wenn’s um Lohn-, Gehalts-, Pensionserhöhungen oder um Budgetposten für die arbeitenden Menschen oder für Arbeitslose geht. Wie wär’s also mit einer Deckelung von Gehältern von Repräsentanten in politischen und wirtschatlichen Instituitonen, in den Wirtschafts- und Vorstandsetagen usw. mit einm durchschnittlichen Facharbeitergehalt? Da würde sich dann keiner mehr finden, der Abgeordneter, Boss, Bonze Medien-Mogul usw. sein will? Schlecht? Die Wirtschaft würde nicht zusammenbrechen. Das sieht man ja in vielen Beispiel aus dem täglichen Leben. Da wechseln die Minister, da wechseln die Vorstände, Aufsichtsräte, Direkoren usw. sich in einem Höllentempo ab und die Firmen laufen trotzdem weiter. Warum? Weil die tagtägliche Arbeit die vielen Abertausenden „unter ihnen“ machen, zu – sagen wir – im Durchschnitt maximal einem Facharbeitergehalt. Es gibt Managamentuntersuchungen, die haben ergeben, dass Manager und „Führungspersönlichkeiten“ in Firmen 50 bis 80% ihrer Zeit mit der eingenen Karriereplanung verbringen. Sie würden also nur zu 20 bis zu 50% abgehen, bekommen dafür aber horrend mehr bezahlt als ein Durchschnitts-Arbeitender.

Rette sich wer kann – die da oben

Statt tatsächlich aufzuräumen, aufzuklären, zu untersuchen und die Mitlgieder aktiv einzubeziehen und gegen die Unternehmerangriffe aufzutreten, bekriegen sich alte und neue Spitzen, schieben sich wechselweise den Schwarzen Peter zu, spielen SPÖ- und ÖGB-Spitzen gegenseitig „rette sich wer kann“, um irgendwie über die Runden (Wahlen oder Postenerhalt) zu kommen. Beim Schielen auf Wählerumfragen, haben sie die tatsächlichen Interessen der Mitglieder bzw. arbeitenden Menschen schon längst vergessen oder verraten. Leben sie doch oft weit abseits von der Alltagssrealität der Masse der Bevölkerung und dafür in ihrer eigenen, gut bezahlten von Medien, Umfragen, Meinungs- und Politexperten gezimmerten, medial-unechten Welt. Statt mit neuen und vereinten Kräften den Dreck gemeinsam wegzuräumen, versuchen die Spitzen sich dadurch zu retten, dass sie sagen, „ich hab‘ damit nichts zu tun“. Das mag im Detail stimmen. Aber von der politische Verantwortung kann man sich jedenfalls nicht abputzen. Das glaubt keiner, das ist auch widerlich.

AUFRUF

Wir laden alle Kolleginnen und Kollegen zu einer breiten Diskussion ein Wir wollen gemeinsam nach Lösungen suchen und dann gemeinsam aktiv werden. Für eine neue Gewerkschaft der Mitglieder und Betriebsräte!
Nur das persönliche Gespräch, Kennenlernen und gemeinsame Tun kann etwas bewirken! Wir organisieren gerne Treffen dazu.
Wer daran interessiert ist, nimmt bitte mit uns Kontakt auf: ÖSK, E-Mail: oesolkom@gmx.at bzw. 0650 830 7 830

>> ÖGB-Reformdebatte


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